Gute Aussichten für die Schweizer ICT-Branche

Bild: Thomas Entzeroth

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Die Schweizer IT Branche ist 2019 gemäss EITO um 4.0 Prozent gewachsen – und erwartet auch 2020 ein Wachstum von 2.2 Prozent. Dieser Optimismus zeigt sich auch in den Zahlen des ICT Index des 1. Quartals 2020: Mit 117.6 Punkte erreicht er den vierthöchsten Wert der Erhebung.

Er ist 2019 um 4.0 Prozent gewachsen und erzielte einen Gesamtumsatz von 33.8 Milliarden Schweizer Franken. Der Schweizer Markt entwickelte sich damit dynamischer als jener der Europäischen Union, wo der ICT-Umsatz 2019 um 3.4 Prozent zulegte. Das zeigen die aktuellen Daten des European Information Technology Observatory (EITO), die heute an der Swico Jahresmedienkonferenz in Zürich präsentiert wurden. Für das Jahr 2020 prognostiziert EITO dem Schweizer ICT-Markt erneut ein Umsatzplus von 2.2 Prozent. 2019 lief insbesondere das Geschäft mit IT Hardware überraschend stark. Diese Entwicklung ist nicht auf die Schweiz beschränkt, sondern zeigt sich auch in anderen Ländern. Auch der ICT-Index widerspiegelt diese hohen Erwartungen:

117.6 Punkte beträgt der Swico ICT-Index fürs erste Quartal 2020: Das ist der vierthöchste Wert seit Erhebungsbeginn und widerspiegelt die optimistische Stimmung der vier Segmente der ICT-Branche. Die Prognosen für Auftragslage, Bruttomarge und Umsatz sind sehr positiv. Nicht ganz so optimistisch sieht es bei den Branchen CE und IPF aus: Obwohl deren Erwartungswerte leicht ansteigen, bleiben sie klar unter der Wachstumsgrenze.

Neue Technologien und ICT-Spezialisten-Mangel
Der ICT-Spezialisten-Mangel bleibt im negativen Sinne ein Dauerbrenner: Alle Segmente der ICT-Branche geben an, sich mit der Rekrutierung von ICT-Spezialisten herumzuschlagen. Der Margendruck aufgrund des starken Frankens beschäftigt die Branchen CE und IPF sowie das Segment IT-Technology weiterhin. Die Segmente IT-Technology, Software und IT- Services sind gefordert, neue Technologien und Innovationen in ihr bestehendes Geschäftsmodell zu integrieren oder neue Geschäftsfelder zu erschliessen, um kompetitiv zu bleiben. Dadurch können sie sich neue Einnahmequellen verschaffen und sich auf dem Markt differenzieren. Marktveränderungen, Unsicherheiten und staatliche Regulierungen beschäftigen die Segmente Software, IT-Services und Consulting: Sie erschweren das Wachstum und erhöhen den Wettbewerbsdruck.

Auch politisch sind Branche und Verband 2020 gefordert
Zu den politischen Themen, die Swico 2020 beschäftigen werden, zählt die Revision des Datenschutzgesetzes, die als dringlich eingestuft wird: Für die ICT Industrie ist die EU-Äquivalenz von entscheidender Bedeutung, ein Swiss Finish würde sich für die Unternehmen sehr erschwerend auswirken.

Aufmerksam beobachtet Swico die Revision der Recycling-Verordnung für Elektroschrott, die für das freiwillige, äusserst erfolgreiche Recycling System weitreichende Konsequenzen haben könnte. Judith Bellaiche, die Swico Geschäftsführerin, betont: «Aus Sicht von Swico schwächt der ungesättigte Regulierungsappetit im Bereich Digitalindustrie den Innovationsstandort Schweiz.» Wobei sie unterstreicht, dass der wachsende Regulierungsdruck nicht ausschliesslich vom Staat komme: Bevorstehende oder angekündigte Initiativen wie die Begrenzungsinitiative, die Konzernverantwortungsinitiative oder 5G -Initiativen belasten den Wirtschaftsstandort Schweiz durch fehlende Rechtssicherheit.

Das bereits angesprochene Thema Arbeitsmarkt beschäftigt Swico auch auf politischer Ebene, insbesondere in Hinblick auf Talentmangel, fehlende Flexibilität bei neuen Arbeitsformen und kontraproduktive finanzielle Anreize.

In diesem Umfeld verweist Swico auf ein neues Engagement:
Swico und der Förderverein ICT Scouts/Campus haben eine strategische Partnerschaft beschlossen und eröffnen am 25. Januar in Zürich den «Swico ICT Campus» zur Förderung von ICT Talenten. Mit diesem Engagement übernimmt der Wirtschaftsverband Verantwortung für den eigenen Nachwuchs und setzt ein starkes Zeichen gegen den Fachkräftemangel – sowohl gegenüber der eigenen Industrie als auch der Öffentlichkeit.

Gefragt nach ihrer Prognose für 2020 meint die Swico Geschäftsführerin: «Die politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der jungen ICT-Industrie bleiben auch 2020 vielfältig – und nehmen aufgrund der Dynamik neuer Technologien sogar zu. Doch Swico ist ideal positioniert, um diese proaktiv und konstruktiv anzugehen.»

 

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