David gegen Goliath

Die neue Ausgabe von it business ist online.

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Liebe Besucherinnen und Besucher von  "it business - Das Schweizer Fachmagazin für ICT". Es freut uns Ihnen die neue Ausgabe 3/2021 von "it business" druckfrisch zu präsentieren. Gerade rechtzeitig zu den Herbstferien, damit Sie auch was Interessantes zu Lesen haben. 

Liebe Leserinnen und Leser

petra de meo

Wer kennt sie nicht – die Geschichte von David gegen Goliath? Ein Hirtenjunge, der gegen den übermächtigen Goliath antritt. Am Ende geht David als Kriegsheld aus der Geschichte hervor, als er mit seiner Schleuder den Riesen niederstreckt. In diesem Jahrhundert sehen solche Kämpfe anders aus: Staaten gegen Tech-Riesen. Nur, dass es in diesem Fall nicht ausreicht, mit einer Steinschleuder auf diese Riesen zu schiessen.
Ein Trend hat sich in den Jahren entwickelt, der – wenn man es mal realistisch betrachtet – nicht aufzuhalten ist. Egal, wohin man blickt: Apple, Google, Microsoft und Facebook regieren über die digitale westliche Welt. Die amerikanischen Riesen kontrollieren den westlichen europäischen Markt. Und was macht Europa? Es versucht mit Strafen, neuen Datenschutzgesetzen, digitalen Steuern und Androhung der Zerschlagung deren Dominanz aufzuhalten. Doch solange Nutzer freigiebig und willig ihre Daten an Google, Facebook, Apple etc. weitergeben – obwohl sie wissen, dass diese für alles Mögliche genutzt werden –, können diese Gegenmassnahmen nichts ausrichten.
Im Gegenteil: Diese komplizierten Gesetze und Regulatoren führen dazu, dass es nicht nur dem Amerikaner wehtut. Auch für europäische Unternehmen und Start- ups wird es schwieriger, mit einem ernstzunehmenden Wettbewerb diesem Trend gegenzusteuern. Da steht die Schweiz gegenüber europäischen Unternehmen in der
Rangliste nicht schlecht da. Wenn man die börsennotierten Unternehmen betrachtet, sind unter den Global Top 100 drei Schweizer Schwergewichte vorzufinden. Im Jahr 2020 waren alle drei unter den Top 25; in diesem Jahr liegt Nestlé auf Platz 26, während Roche (29) und Novartis (46) noch weiter zurückgefallen sind. Im Hinblick auf ihre kombinierte Marktkapitalisierung nimmt die Schweiz aber weiterhin einen beeindruckenden Ranglistenplatz ein: Das Land rangiert hinter den USA, China
und Saudi-Arabien an vierter Stelle. Europäische Unternehmen hinken hinter ihren Pendants aus den USA und China und dem Rest der Welt in Bezug auf das Wachstum ihrer Marktkapitalisierung hinterher. Über die Hälfte der Top-100-Unternehmen sind US-Technologie- oder asiatische Unternehmen. Dieser Trend wird sich auch im Jahr 2022 fortsetzen, selbst wenn China derzeit (marginale) Strafen gegen Alibaba, JD.com und Tencent verhängt, um die Tech-Dominanz zu reduzieren und die US-Regierung ein vergleichbares Vorgehen plant. Ohne diese Technologieriesen wird auch im kommenden Jahr nichts vorangehen – und nichts ist ihnen gewachsen.
Ein weiterer Trend, der sich fortsetzen und in den kommenden Jahren weiter zuspitzen wird, ist der ganze Themenkomplex der digitalen Sicherheit: Cybersecurity. Entwicklungstreiber sind neben dem Arbeiten aus dem Homeoffice auch die digitale Vernetzung von Geräten (IoT), Home-Automatisierung sowie die Automatisierung
und Digitalisierung der Fortbewegung. Auch das eigene Heim sollte einbruchs- und hackersicher sein. Wichtiger jedoch sind kritische Infrastrukturen wie Atomkraftwerke oder Krankenhäuser – diese werden zunehmend digitalisiert, und das birgt zahlreiche Einfallsmöglichkeiten für Hacker. Autonomes Fahren und zahlreiche digitale Dienste innerhalb des Fahrzeuges öffnen ebenso die Türe für Hacker und Cyberangriffe.
Je mehr digitalisiert wird, je mehr «over the air» aktualisiert oder installiert werden kann, desto stärker muss das Augenmerk auf die Sicherheit von Daten und Datenverbindungen gelegt werden. Unternehmen, die sich mit dem Thema der Daten- und Infrastruktursicherheit beschäftigen, sehen im Grunde goldenen Zeiten entgegen. Unternehmen, die zwar Homeoffice anbieten oder zumindest online Transaktionen (wie etwa Bestellungen, E-Mail-Versand, Chats etc.) durchführen und sich noch keine Gedanken zum Thema Cybersecurity gemacht haben, sollten das schleunigst nachholen. Ist das Netzwerk erst einmal infiziert oder gar verschlüsselt, ist es zu spät.

Herzlichst Ihre
Petra De Meo

Jobpartner

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