„Aging Workforce“ fördern, statt abschreiben

Bild: HWZ

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Arbeitnehmende über 50: Ihre wertvollste Ressource ist deren langjähriges Erfahrungswissen, das im intergenerativen Austausch die globale Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen entscheidend stärkt. Wie aber kann dieses Wissen aktiviert, gemanagt und gewinnbringend eingesetzt werden?

Dieser Frage sind Dr. Pamela Bethke, Matthias Mölleney und Daniela Strohmeier in einer aktuellen Studie am Center for Human Resources & Leadership der HWZ nachgegangen. Am Beispiel der Kantonalbanken in der Deutschschweiz wurde das Altersmanagement aus der Sicht der Mitarbeitenden beleuchtet. Zwei Drittel zeigen sich damit zufrieden. Knapp 80% der Befragten wünschen ein Pensionierungsalter von 60-65 Jahren. Ein längerer Verbleib der „Aging Workforce“ in der Arbeitswelt ist wichtig, um im Rahmen des Wissensmanagements das Fachwissen auf nachfolgende Generationen zu transferieren. Generationsübergreifende Fachkompetenzen und Erfahrungen in heterogenen Teams sind für Firmen zunehmend systemrelevante Grössen im globalisierten Wettbewerb. Die „Aging Workforce“ - Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über 50 - steht damit im Fokus, deren Fach- und Erfahrungswissen auch nach der individuellen Pensionierungen gesichert werden muss. Der sich abzeichnende Wissensverlust durch den demographischen Wandel und die damit einhergehende Pensionierungswelle stellt Unternehmen westlicher Industrienationen vor grosse Herausforderungen. Die demographische Asymmetrie in Verbindung mit dem abnehmenden intergenerativen Wissenstransfer und der sinkenden Anzahl Erwerbstätiger verstärkt den Personalwettbewerb zusätzlich, auch und gerade bei den Schweizer Kantonalbanken.

Wissens- und Erfahrungssicherung 50+

Die Autorinnen und Autoren stellen in ihrem HWZ Working Paper zu den Potentialen der „Aging Workforce“ fest, dass deren Bedürfnisse weniger von finanziellen Aspekten gesteuert werden, sondern vielmehr von Flexibilität und Wertschätzung. „Die Studienergebnisse zeigen in aller Deutlichkeit die volks- und betriebswirtschaftlichen Vorteile, die sich mit der aktiven Einbindung des Fachwissens und der praktischen Berufs- und Lebenserfahrung der über 50-jährigen Mitarbeitenden auch für Schweizer Kantonalbanken ergibt“, betont Matthias Mölleney, Leiter des Center for Human Resources Management & Leadership an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich. Pensionierungen vernichten zu oft wertvolle Praxiserfahrungen, während der rechtzeitige und intergenerative Wissenstransfer Wettbewerbsvorteile schafft. Der globale Innovationsdruck ist eine zentrale Herausforderung für Unternehmen mit tendenziell älterer Belegschaft. Generationen, die durch den technologischen Wandel unterschiedlich sozialisiert sind, bringen oft Werte und Erwartungen in den Arbeitsprozess ein, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Intergenerativ relevantes Fachwissen muss dabei gesichert und nachhaltig verzahnt werden. Schweizer Unternehmen müssen die „Aging Workforce“ noch stärker in entsprechende Personalprozesse einbinden. Dazu liefert die Studie von Dr. Pamela Bethke, Matthias Mölleney und Daniela Strohmeier handlungsorientierte Empfehlungen.

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