Studie zeigt digitale Bildungsdefizite

Bild: Pexels/fauxels

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Die US-amerikanische CRM-Spezialistin Salesforce hat seinen neuen Global Digital Skills Index veröffentlicht. Die Studie ist nur ein Schlaglicht auf die grosse Herausforderung in Sachen digitale Kompetenzen, der sich die einzelnen Bürger und auch die Unternehmen gegenübersehen: Fast drei Viertel der Beschäftigten (73 %) fühlen sich nicht in der Lage, die digitalen Fähigkeiten zu erlernen, die Unternehmen derzeit und künftig benötigen.

76 Prozent fühlen sich deshalb unzureichend auf die digitale Zukunft vorbereitet. Trotzdem nehmen bislang nur 28 Prozent von ihnen aktiv an entsprechenden Lern- und Schulungsprogrammen teil. Zu diesen Ergebnissen kommt der Global Digital Skills Index des CRM-Anbieters Salesforce. Er zeigt die wachsende globale Fähigkeitslücke bei digitalen Kompetenzen und den dringenden Handlungsbedarf auf. Salesforce engagiert sich bereits in der Schweiz mit dem “Bring Women Back to Work”-Programm, um die Lücke bei Wiedereinsteigerinnen zu schliessen.

Schwellenländer wesentlich zuversichtlicher als Industrienationen

Befragte aus Schwellenländern sind hinsichtlich ihrer digitalen Zukunft im Allgemeinen zuversichtlicher als ihre Kolleg:innen aus Industrieländern: Indien erreicht im Global Digital Skills Index den höchsten Wert. Drei Viertel der Befragten in Indien fühlen sich heute für einen digital geprägten Arbeitsplatz gerüstet, sieben von zehn Beschäftigten lernen aktiv neue digitale Fähigkeiten – die Zahlen sind damit viermal höher als beispielsweise in Deutschland. Neben Indien blicken auch die Befragten aus Brasilien, Thailand und Mexiko optimistisch in eine digitale Zukunft. Wenig zuversichtlich sind hingegen Befragte aus Australien, Südkorea und Japan.

Digitale Kompetenzen aus dem Alltag helfen am Arbeitsplatz nicht weiter

Alltagskompetenzen wie Social Media und Webnavigation sind dabei nicht mit den digitalen Kernkompetenzen am Arbeitsplatz gleichzusetzen. Die überwiegende Mehrheit der Befragten in Nordamerika (83 %), Europa (82 %) und im asiatisch-pazifischen Raum (70 %) verfügt nach eigenen Angaben über „fortgeschrittene“ oder „mittlere“ Social-Media-Kenntnisse. Gleichzeitig fühlt sich nur jeweils etwa ein Drittel (31 %, 24 % bzw. 34 %) auf die digitalen Anforderungen vorbereitet, die ihr Arbeitsplatz in den nächsten fünf Jahren an sie stellt. Dazu zählen etwa Tools zur digitalen Zusammenarbeit, Datenanalyse, Verwaltung, E-Commerce oder Projektmanagement. Der Index zeigt ausserdem, dass jüngere Berufstätige mehr Selbstvertrauen und Ehrgeiz haben, sich weiterzubilden: über ein Drittel der Befragten der Generation Z lernen und bilden sich aktiv für die in den nächsten fünf Jahren benötigten Fähigkeiten weiter. Bei den Angehörigen der Generation X wollen nur 12 Prozent in dieser Hinsicht aktiv werden. „Ein Grossteil der Beschäftigten weltweit schätzt seine digitalen Fähigkeiten nicht als ausreichend ein. In der Schweiz ist das nicht anders und es besteht immenser Nachholbedarf. Auf politischer und unternehmerischer Ebene sind nun Unterstützungsmassnahmen gefordert“, sagt Petra Jenner, Schweizchefin bei Salesforce. “Wir müssen allgemein für mehr Chancengleichheit sorgen - die Digitalisierung gibt uns hier die Gelegenheit, den Zugang zu vielen Arbeitsplätzen zu erleichtern. Mit unserem Bring Women Back To Work-Programm können wir bereits einen kleinen Beitrag leisten und Wiedereinsteigerinnen sowohl geforderte Kompetenzen vermitteln als auch einen Arbeitsplatz sichern."

Unternehmen sind gefordert, Weiterbildung voranzutreiben

Die Überwindung der digitalen Kluft ist für eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung von entscheidender Bedeutung. Viel zu oft sind Arbeitnehmer:innen mit den Weiterbildungsangeboten in ihrem Unternehmen unzufrieden oder erhalten gar keine Angebote. Die Zusammenarbeit von Unternehmen mit öffentlichen Stellen und Bildungseinrichtungen ist dabei zentral: Nur so können die richtigen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten geschaffen werden, die alle Bereiche der Gesellschaft gleichermassen erreichen