Schweizer Unternehmen zurückhaltend in Sachen Digitalisierung

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Dringt die Digitalisierung zu den Geschäftsbereichen von Unternehmen durch? Nutzen sie bereits die neue Business-Suite SAP S/4HANA? Die aktuelle Studie 2018 der GIA Informatik AG zeigt auf, wie Schweizer KMU und Grossunternehmen mit den neuen IT-Entwicklungen umgehen.

Die Digitalisierung ist bei Schweizer Unternehmen angekommen – aber wie weit ist sie dort bereits fortgeschritten? Die digitale Revolution hat noch nicht voll eingeschlagen, so das Ergebnis der Erhebung. Immerhin zwei Drittel der befragten Führungskräfte bezeugen, dass die eigene Organisation (67,7 Prozent) und die jeweilige Branche (66,7 Prozent) stark bis sehr stark von der Digitalisierung betroffen sind. Sie beurteilen, dass insbesondere die Prozesse (92,1 Prozent) und die Produkte und Dienstleistungen (76,3 Prozent) dem Einfluss der Digitalisierung ausgesetzt sind. Knapp zwei Drittel (62,2 Prozent) schätzen, dass ihre Kunden die digitale Transformation als Chance sehen.

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Diese Antworten sind Teil einer Umfrage bei Schweizer KMU und Grossunternehmen. Die IT-Dienstleisterin GIA Informatik AG befragte im Zeitraum von März bis April 2018 2700 C-Level-Führungskräfte von 900 Organisationen der Industrie, des Handels, der öffentlichen Hand, des Maschinenbaus und weiterer Branchen. Ein Grossteil der teilnehmenden KMU (39) beschäftigt 100 bis 500 Mitarbeitende, jedes dritte Unternehmen (13) weist sogar eine Beschäftigungszahl von mehr als 1000 auf.

Was ist der Grund für dieses Verhalten? Alexander Berger, IT-Strategie-Consultant bei der 2BCS AG: «Generell gehe ich davon aus, dass für die Unternehmen durch die Digitalisierung ein rasch erkennbarer Nutzen ersichtlich sein muss. Ist dies nicht der Fall, entsteht eine gewisse Zurückhaltung. Unternehmen mit einer dominanten Marktstellung sind eher bereit, Veränderungen in der Branche voranzutreiben als Unternehmen, die nicht diese Marktstellung haben.»

SAP S/4HANA bislang kein grosses Thema – aber bald?

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SAP S/4HANA ist die neue Business Suite des ERP-Anbieters SAP. Da SAP 2025 die Wartung der aktuellen Version einstellen wird, müssen alle Kunden darauf umrüsten und sich früher oder später mit dieser Umstellung befassen. Die Umfrage zeigt jedoch klar: Bisher setzen erst 10,5 Prozent die In-Memory-Datenbank HANA ein; 18,4 Prozent planen deren Einführung. Punkto Business Suite SAP S/4HANA sind die meisten Unternehmen noch nicht sensibilisiert: 81,6 Prozent nutzen sie nicht, 15,8 Prozent denken über die Einführung nach. Entsprechend besteht hier grosses Potenzial.

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Alexander Berger: «Das Angebot der Provider ist vielseitig und die Erfahrungen der Kunden mit SAP S/4HANA sind meistens noch gering. Zudem sind die erwarteten Folgekosten gross und ist der Zusatznutzen eher klein. Das Interesse wird spätestens dann steigen, wenn es zwingenden Handlungsbedarf geben wird beziehungsweise ein erkennbarer Nutzen besteht.»

Oft langjährige Zusammenarbeit mit dem Provider
Eine dritte Befragung zielte auf die Beziehung von Unternehmen zu ihrem IT-Anbieter ab. Die Mehrheit der Firmen ist mit ihrem Provider zufrieden (56,8 Prozent). «In der Tat beobachten wir grundsätzlich, dass die Kunden mit dem Gesamtpaket häufig zufrieden sind», erklärt Alexander Berger das Ergebnis. «Falls nicht, tun die Provider viel dafür, um diesen Zustand zu erreichen.»
Die Zusammenarbeit dauert oft über Jahre hinweg: Rund zwei Drittel (63,9 Prozent) sind bereits über fünf Jahre bei ihrem IT- und SAP-Anbieter. 89,5 Prozent der Unternehmen legen beim Provider das Hauptaugenmerk auf dessen Kompetenz.

gia

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