Studie offenbart: Der ewig gestresste Manager ist von gestern

Bild: Pixabay

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Das Bild des ewig gestressten, kurz vor dem Burnout stehenden Managers hält der Wirklichkeit nicht stand: 87 Prozent der Führungskräfte in Deutschland bewerten ihre Arbeitsfähigkeit als gut, bzw. sogar sehr gut. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Best Agers und ihr berufliches Umfeld“, herausgegeben von der Unternehmensberatung Borisgloger Consulting und Prof. Dr. Erika Regnet von der Hochschule Augsburg.

In dieser Umfrage wurden rund 500 Fach- und Führungskräfte zu ihrer mentalen und physischen Fitness befragt. Auf einer Skala von 0 bis zehn geben sich die Entscheider in Sachen Arbeitsfähigkeit den Wert 8,1 – nach Schulnotensystem entspricht das einer 2+. Eine glatte Eins geben sich sogar 16 Prozent – dieser Wert ist im Vergleich zur Studie von 2015 gestiegen, damals waren es noch 14,1 Prozent.

Die hohe Leistungsfähigkeit resultiert dabei massgeblich aus einem gesundheitsbewussten Lebenswandel, den die Manager inzwischen überwiegend an den Tag legen. Mehr als jeder Zweite (68,5 Prozent) achtet nach eigenen Angaben sehr auf gesunde Ernährung – 12,3 Prozent sogar immer. Ähnlich verhält es sich bei den Themen Sport und sogar Work-Life-Balance: Mehr als der Hälfte (57,1 Prozent) der Befragten ist es wichtig, regelmässig zu trainieren, 15 Prozent gaben an, sogar immer ausreichend Sport zu treiben. Ähnlich sieht es auch beim Thema Work-Life-Balance aus: Diese hat für 54,5 Prozent der Befragten einen sehr hohen Stellenwert. 13,8 Prozent erklärten sogar immer für genügend Ausgleich zu sorgen.

Trotz der insgesamt gestiegenen geistigen und körperlichen Fitness offenbart die Studie „Best Agers und ihr berufliches Umfeld“ aber auch: 14,7 Prozent der Führungskräfte ab dem mittleren Management können sich nach Feierabend nicht ausreichend erholen, 20,1 Prozent können dann nur schwer oder gar nicht abschalten und in Folge sieht sich jeder zehnte Manager in hohem Masse von Burnout bedroht. Gefährdet vor Überlastung sind vor allem drei Gruppen:

  • diejenigen Befragten, die den Stress über die vergangenen zehn Jahren als gestiegen wahrnehmen
  • diejenigen, die sich in der „Rushour des Lebens“ (35- bis 49-Jährige) befinden und
  • diejenigen, die nicht genügend auf einen Ausgleich achten – also beispielsweise nur wenig Sport treiben und keine befriedigende Work-Life-Balance gefunden haben.

Insgesamt, so legt die Studie „Best Agers und ihr berufliches Umfeld“ offen, wird das Stresslevel in eigentümergeführten Unternehmen von den Managern höher empfunden als in den Konzernen „Gerade in den Konzernen stehen Themen wie Work-Life-Balance und Gesundheit am Arbeitsplatz stärker im Fokus. Ein Beispiel dafür sind etwa die Gesundheitsprogramme mit Sportangeboten, die deutlich häufiger von den grossen Unternehmen angeboten werden als von den KMUs“, erklärt Prof. Dr. Erika Regnet, Dozentin für Personal und Organisation an der Fakultät für Wirtschaft der Hochschule Augsburg

„Die Ergebnisse der Studie legen die Korrelation zwischen geistiger und körperlicher Fitness auf der einen Seite und der subjektiven Einschätzung von Arbeitsbelastung und Arbeitssituation auf der anderen Seite offen. Wir wissen aus Erfahrung, dass Menschen, die sich als selbstbestimmt erleben, weniger gestresst sind. Wer mental weniger gestresst ist, der ist kreativer und leistungsfähiger – ergo produktiver.

Um eine höhere Produktivität zu erzielen, müssen Unternehmen entsprechend den Freiraum der Manager – und allgemein ihrer Angestellten – erhöhen. Das heisst auch, dass wir unsere Arbeitsmethoden verändern müssen. Digitalisierung hat einen Grossteil der Berufe grundlegend verändert – die Zeiten des hierarchischen Managements sind vorbei. Höhere Befriedigung im Job erzielen Mitarbeiter immer mehr über agile Arbeitsmethoden. Das wirkt sich bei vielen unmittelbar auf Arbeitszufriedenheit und mentale Fitness aus“, so Boris Gloger, Gründer und Geschäftsführer Borisgloger Consulting.

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