Der digitale Arbeitsplatz für alle in weiter Ferne

Bild: 123rf/Fractal Verlag

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Homeoffice-Pflicht und hybrides Arbeiten sorgen zwar für die Digitalisierung der Kommunikation, allerdings hauptsächlich bei Büromitarbeitenden. Somit sind weltweit 80 Prozent der Belegschaft an Frontline Workern, die in persönlichem Kundenkontakt stehen oder in der Produktion arbeiten, von digitalen Unternehmenskanälen abgeschnitten. Unternehmen haben dieses Problem erkannt, doch die Umsetzung liegt deutlich hinter dem Anspruch. Das belegt eine Umfrage, die im Dezember 2021 von Techconsult im Auftrag von Campana & Schott unter 300 Führungskräften in Deutschland, Frankreich und der Schweiz durchgeführt wurde.

Demnach kommen in der Kommunikation nach wie vor klassische Kanäle zum Einsatz. So nutzen 68 Prozent der Führungskräfte E-Mails und 60 Prozent das Telefon, um Frontline Worker zu erreichen. Erst mit deutlichem Abstand folgen Intranet (41,3 %), Collaboration-Tools (29,7 %) oder Mitarbeiter-Apps (24,7 %). Vor allem Deutschland zeigt sich hier traditionell (E-Mail: 76,0 %, Telefon: 65,0 %) im Vergleich zur Schweiz (E-Mail: 62,0 %, Telefon: 54,0 %) oder Frankreich (E-Mail: 66,0 %, Telefon: 61,0 %). „Unternehmen müssen – insbesondere mit Blick auf den Fachkräftemangel – in den digitalen Arbeitsplatz auch für Frontline Worker investieren. So können sie nicht nur ihrem wichtigsten Ziel, der schnellen Informationsvermittlung, näherkommen. Wenn Frontline Worker die konkreten Vorteile von digitaler Kommunikation und Prozessen erleben, verbessert sich auch die Produktivität und die Mitarbeiterzufriedenheit“, erklärt Marco Heid, Advisor Modern Frontline Workplace bei Campana & Schott.

Hohe Kosten, unpassende IT-Infrastruktur und Software als grösste Hürden

Die wichtigsten Gründe, warum Unternehmen die Integration aller Mitarbeitenden in den digitalen Arbeitsplatz noch nicht realisiert haben, sind laut der Umfrage zu hohe Kosten (33,7 %), unzureichende IT-Infrastruktur (29,7 %), ungeeignete Software (28,7 %) und geringe Kenntnisse der Mitarbeitenden (26,0 %). Die gute Nachricht: Viele dieser Hürden lassen sich mit aktuellen Lösungen überwinden. „Zunächst können die Kosten für Hardware und Software durchaus signifikant sein“, sagt Christian Koch, Advisor Endpoint Management & Telefonie bei Campana & Schott. „Um diese Anfangsinvestitionen zu reduzieren, ist es möglich, Hardware und IT-Infrastruktur ebenso wie Anwendungen als Managed Services zu betreiben. Expertinnen und Experten, die spezifisches Wissen mitbringen, können Lösungen gut an die Bedürfnisse von Frontline Workern anpassen.“

Nutzung privater Geräte hilft bei Digitalisierung

Ein Ansatzpunkt kann auch die Nutzung von privaten Geräten sein. Erfahrungsgemäss möchten viele Mitarbeitende ihre Smartphones oder Tablets für dienstliche Zwecke verwenden. Diese entsprechen den persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen. Ausserdem müssen sie dann nur ein Gerät einsetzen. Allerdings ist diese Option in Deutschland bislang wenig verbreitet: Nur jeder fünfte Frontline Worker nutzt sein privates Endgerät am Arbeitsplatz (BYOD). In der Schweiz hingegen ist es jeder vierte, in Frankreich sogar jeder dritte. Unternehmensdaten auf mobilen Endgeräten abzusichern, darin sehen 57 Prozent der Unternehmen in Frankreich den grössten Verbesserungsbedarf. In Deutschland möchten 45 Prozent der Führungskräfte den Zugriff auf Unternehmensdaten mit privaten Geräten verbessern. In der Schweiz sind das nur 32 Prozent. Das Thema Sicherheit wird in der Schweiz (40,0 %) derzeit kritischer betrachtet als in Deutschland (32,0 %).

Unternehmen bei Einführung auf unterschiedlichem Niveau

Der Status quo ergibt im Länderüberblick ein sehr differenziertes Bild vom digitalen Arbeitsplatz für alle. Gemäss der Umfrage haben erst 10,7 Prozent der Unternehmen ihre Frontline Worker vollständig mit digitalen Tools und Endgeräten ausgestattet. Mitten im Rollout befinden sich 8,0 Prozent, erste Use Cases und Pilotprojekte haben 16,7 Prozent umgesetzt. Die meisten Unternehmen sind erst in der Konzeptions- (26,0 %) oder Planungsphase (29,7 %). Und 9,0 Prozent beschäftigen sich noch gar nicht mit dem Thema. Sind Lösungen installiert, nutzen in 88,8 Prozent der Unternehmen Frontline Worker die gleichen Collaboration-Lösungen und internen Tools wie Mitarbeitende mit Büroarbeitsplätzen. Dies macht das Potenzial für gemeinsam genutzte Anwendungen deutlich.

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