Angriffe auf Linux-basierte Cloud-Umgebungen nehmen zu

Bild: Pixabay

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Sicherheitsexperte Trend Micro veröffentlicht seinen Bericht über den aktuellen Sicherheitsstatus von Linux-Systemen in der ersten Hälfte des Jahres 2021. Die Studie gewährt einen detaillierten Einblick, wie Linux-Betriebssysteme aufgrund der fortschreitenden Cloud-Transformation verstärkt ins Visier von Angreifern geraten. Darüber hinaus werden weitere verbreitete Bedrohungen in der Linux-Umgebung beleuchtet.

Im Jahr 2017 liefen bereits 90 Prozent der Public-Cloud-Workloads auf Linux. Laut Gartner „wirft das steigende Interesse an Cloud-nativen Architekturen die Frage nach dem zukünftigen Virtualisierungsbedarf von Servern in Rechenzentren auf. Am häufigsten wird eine Linux-OS-basierte Virtualisierung genutzt, welche die Grundlage für Container bildet.“  Linux unterstützt Unternehmen bei der Nutzung Cloud-basierter Umgebungen und bei der digitalen Transformation. Viele moderne IoT-Geräte, Cloud-Anwendungen und -Technologien laufen auf einer Linux-Variante, die als wichtiger Bestandteil moderner Infrastrukturen geschützt werden muss. Die Studie analysiert die wichtigsten Malware-Familien, mit denen in den letzten sechs Monaten Linux-Server angegriffen wurden. Die Trend-Micro-Forscher identifizieren darin folgende Malware-Typen:

  • 25 Prozent Coinminer – Die hohe Verbreitung von Minern für Kryptowährung ist in Anbetracht der grossen Rechenleistung der Cloud keine Überraschung. Hochperformante Cloud-Umgebungen machen den Einsatz besonders attraktiv.
  • 20 Prozent Webshells – Der jüngste Angriff auf Microsoft Exchange unter Einsatz von Webshells zeigt, wie wichtig es ist, Patches gegen diese Malware-Variante zu installieren.
  • 12 Prozent Ransomware – DoppelPaymer stellt den grössten Anteil an Ransomware dar, gefolgt von den Ransomware-Familien RansomExx, DarkRadiation und DarkSide, die ebenfalls auf Linux-Betriebssysteme abzielen.

„Linux hat sich als Betriebssystem bei Unternehmen dauerhaft etabliert. Mit der fortschreitenden Migration hin zu Linux-basierten Cloud-Workloads werden jedoch auch cyberkriminelle Akteure diese zunehmend angreifen,“ betont Udo Schneider, IoT Security Evangelist Europe bei Trend Micro. „Deshalb sehen wir es als unsere zentrale Aufgabe an, unseren Kunden den bestmöglichen Schutz über ihre Workloads hinweg zu ermöglichen – unabhängig davon, welches Betriebssystem zum Einsatz kommt.“ Wie die Studie zeigt, gingen die meisten Schwachstellen von Systemen mit veralteten Versionen von Linux-Distributionen aus, darunter 44 Prozent von den CentOS-Versionen 7.4 bis 7.9. Darüber hinaus wurden in nur sechs Monaten 200 verschiedene Sicherheitslücken in Linux-Umgebungen ausgenutzt. Demnach nutzen Cyberkriminelle mit grosser Wahrscheinlichkeit veraltete Software mit ungepatchten Sicherheitslücken auf Linux-Systemen aus. Der Report ist online verfügbar.