2020 löst der Postbote den Weihnachtsmann ab

Bild: Digitec Galaxus

Typography
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Jeder vierte Einwohner der Schweiz will dieses Jahr weniger Weihnachtsgeschenke kaufen als 2019. Der Grund: die Covid-19-Pandemie. Wer trotzdem Geschenke kauft, tut dies bevorzugt im Internet.

Geburtstagsparty: abgesagt. Strandferien: auf bessere Zeiten verschoben. Job: verloren. Das Coronavirus hat uns dieses Jahr so einige Striche durch die Rechnung gemacht. Jetzt kommt auch noch das Weihnachtsfest dazu: Der Bundesrat will Familienfeiern mit mehr als zehn Personen verbieten. Und er legt uns nahe, dass wir statt im Wohnzimmer im Wald feiern.

Nun zeigt sich, dass uns die Pandemie auch die Freude am Schenken nimmt: Jeder vierte Einwohner der Deutschschweiz und der Romandie will wegen der Pandemie dieses Jahr zu Weihnachten weniger Geschenke kaufen als letztes Jahr. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK im Auftrag von digitec und Galaxus. Befragt wurden 501 Personen, und zwar Mitte November. Auf der anderen Seite stehen gerade mal drei Prozent, die dieses Jahr mehr Geschenke kaufen wollen. Immerhin: Zwei Drittel lassen sich beim Geschenkekauf nicht vom Virus beeinflussen.

Im Allgemeinen heizt die Pandemie den Konsum freilich an: Gemäss Zahlen des Bundesamts für Statistik schreiben die Schweizer Detailhändler im Vergleich zum Vorjahr seit Juni etwa fünf Prozent mehr Umsatz. Statt für Ferien, Konzerte oder Restaurantbesuche geben wir unser Geld also für Dinge aus, die unser Privatleben angenehmer machen: ein kuschliges Sofa etwa, eine neue Game-Konsole oder eine Kaffeemaschine fürs Home-Office.

Die Schlussfolgerung liegt nahe, dass so manch einer die Geschenke an die Kinder von Cousins und Cousinen bleiben lässt, da Feiern im grösseren Kreis nicht mehr möglich sind. Und bei Musikern, Flugbegleitern oder Restaurant-Besitzern, denen die Krise ein Loch ins Budget gerissen hat, steht ohnehin das Sparen im Vordergrund – und nicht, was unter die Nordmanntanne kommt. Gut möglich ist aber auch, dass die Schweizerinnen und Schweizer mehr Zeit fürs Basteln, Backen oder sonstige Selbermachen finden, und deswegen weniger Geschenke kaufen. Darauf deuten die Verkaufszahlen bei Galaxus hin: Dort gingen dieses Jahr schon mehr als fünfmal so viele Bastelartikel auf die Post wie im gesamten Jahr 2019.

Der Online-Boom geht weiter
So zeigt sich denn auch, dass jeder siebte dieses Jahr keine Weihnachtsgeschenke kauft, sprich gar nichts schenkt, oder eben nur Selbstgemachtes. Wer aber Geschenke kauft, der tut dies diese Saison vorzugsweise im Internet: 32% gaben an, dass sie die Lego-Sets, Games oder Parfüms für ihre Liebsten vor allem online kaufen. Dagegen haben 30% vor, ihre Weihnachtseinkäufe vor allem im Geschäft zu erledigen. 24% sind unentschieden.

 

In den Wochen bis Weihnachten rechnet Digitec Galaxus mit mindestens 50% mehr Bestellungen als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Für die Rekordzeit hat der Onlinehändler das Personal in den Warenlagern im Vergleich zu Ende 2019 verdoppelt.

Wann die heisse Zeit für Weihnachtsgeschenke anfängt, zeigt die Befragung ebenfalls: 44% gaben an, dass sie sich im Dezember darum kümmern, 7% davon sogar erst kurz vor Weihnachten. 22% haben dagegen im November die ersten Geschenke gekauft, und 24% schon früher.

Jeder dritte kauft an Schnäppchentagen Geschenke
Dieses Jahr haben die Rabatt-Tage Black Friday und Cyber Monday alle Rekorde geschlagen. Ein Grund dafür dürfte sein, dass viele Einwohner und Einwohnerinnen der Schweiz die Gelegenheit auch zum Geschenkekauf genutzt haben: Gut ein Drittel der Befragten gab noch vor Black Friday an, dass sie an den Tagen auf Geschenkjagd gehen. Die Hälfte der Befragten hatte dies dagegen nicht vor.

 

 

Wir verwenden Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind für den Betrieb der Website von wesentlicher Bedeutung, während andere uns dabei helfen, diese Website und die Benutzererfahrung zu verbessern (Tracking-Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie Cookies zulassen möchten oder nicht. Bitte beachten Sie, dass Sie möglicherweise nicht alle Funktionen der Website nutzen können, wenn Sie sie ablehnen.