Unternehmen zahlen oft mehrfach Lösegeldforderungen

Bild: Pexels/cottonbro

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80 Prozent der Unternehmen, die eine Lösegeldforderung gezahlt haben, wurden erneut angegriffen. Dies geht aus der zweiten jährlichen Ransomware-Studie von Cybereason hervor.

In einem Jahr, das von beispiellosen Angriffen geprägt ist, hilft die Studie, die wahren Auswirkungen auf Unternehmen besser zu verstehen. Die globale Studie mit 1456 Teilnehmern zeigt, dass 73 Prozent der Unternehmen im Jahr 2022 von mindestens einem Ransomware-Angriff betroffen waren. Im Vergleich dazu waren es in der Studie von 2021 nur 55 Prozent. Darüber hinaus zeigt die Studie einmal mehr, dass es sich nicht lohnt, eine Lösegeldforderung zu bezahlen. 80 Prozent der Unternehmen (knapp 82 Prozent in Deutschland), die bezahlt haben, wurden ein zweites Mal Opfer eines Ransomware-Angriffs. Positiv fällt in Deutschland auf, dass keines der Befragten Unternehmen mehr als zwei Mal gezahlt hat – während international ganze 10 Prozent der Unternehmen sogar ein drittes Mal zahlten. Der Bericht mit dem Titel "Ransomware: The True Cost to Business Study 2022" zeigt ausserdem, dass bei 54 Prozent der Unternehmen, die sich für die Zahlung eines Lösegelds entschieden haben, einige oder alle Daten während des Wiederherstellungsprozesses beschädigt wurden – in Deutschland hat dies sogar knapp 70 Prozent der Unternehmen betroffen. International entspricht dies einem Anstieg von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2021: 46 Prozent). Diese Ergebnisse unterstreichen, warum es sich nicht lohnt, Ransomware-Angreifer zu bezahlen, und warum Unternehmen sich stattdessen auf Erkennungs- und Präventionsstrategien konzentrieren sollten, um Ransomware-Angriffe frühzeitig zu beenden, bevor wichtige Systeme und Daten in Gefahr geraten.

Zu den wichtigsten Ergebnissen der Studie gehören:

  • Falsches Sicherheitsgefühl: 91 Prozent der deutschen Studienteilnehmer geben an, die richtigen Mitarbeiter zu haben, um Ransomware-Angriffe optimal zu managen. Und 71 Prozent gaben an, auch die richtigen Pläne und Maßnahmen dafür zu haben. Trotzdem wurden knapp 69 Prozent der Befragten Opfer eines Ransomware-Angriffs.
  • Versichern statt absichern: Knapp 88 Prozent der Befragten in Deutschland verfügen über eine Cyberversicherung, die Ransomware Angriffe abdeckt. Trotzdem sollte die Absicherung der Systeme weiterhin im Vordergrund stehen. Denn knapp 37 Prozent der Befragten, die durch Ransomware Geschäftsverluste hinnehmen mussten, gaben an, dass die Unternehmensmarke Schaden erlitten hat - davor schützt keine Versicherung, sondern nur optimale Verteidigung.
  • Eine schwache Lieferkette fördert Ransomware-Angriffe: Fast zwei Drittel der Unternehmen, die Opfer einer Ransomware-Attacke geworden sind, glauben, dass die Angreifer über einen ihrer Zulieferer oder Geschäftspartner in ihr Netzwerk gelangt sind.
  • Verlust von Führungskräften: Knapp 35 Prozent der Unternehmen, die global und in Deutschland Geschäftsverluste durch Ransomware hinnehmen mussten, erlitten nach solch einem Ransomware-Angriff Rücktritte auf C-Level.
  • Es geht um Leben und Tod: Fast 30 Prozent der Unternehmen, die Lösegeldforderungen gezahlt haben, gaben an, dass sie dies taten, weil sie durch den Systemausfall Menschenleben gefährdet sahen.
  • Lösegeldforderungen steigen mit jeder Attacke: Fast 70 Prozent der Unternehmen zahlten beim zweiten Mal eine höhere Lösegeldforderung.
  • Entlassungen als Folge von Ransomware-Angriffen: Fast 40 Prozent der Unternehmen, die Geschäftsverluste durch Ransomware hinnehmen mussten, haben als Folge des Angriffs Mitarbeiter entlassen.
  • Unternehmen verfügen nicht über die richtigen Tools: 60 Prozent der Unternehmen weltweit, die Opfer einer Ransomware-Attacke geworden sind, berichteten, dass Ransomware-Banden bis zu sechs Monate in ihrem Netzwerk waren, bevor sie sie entdeckten. Dies deutet auf ein duales Erpressungsmodell hin, bei dem die Angreifer zunächst sensible Daten stehlen und dann damit drohen, sie zu veröffentlichen, wenn die Lösegeldforderung nicht bezahlt wird.
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