Lauf-Apps: Sicherheitsrisiko?

Bild: Pixabay

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Lauf-Apps sind für Sportbegeisterte eine praktische Anwendung, da sie Informationen über das eigene Training sammeln und somit alle Fortschritte beim Laufen aufzeichnen. Doch damit sie richtig funktionieren, brauchen sie genaue Daten, und die sind oft öffentlich zugänglich. Das mussten kürzlich die Leibwächter des französischen Präsidenten Emmanuel Macron feststellen.

Technische Hilfsmittel für die eigene Fitness erfreuen sich grosser Beliebtheit. Vor allem Apps wie Strava sind praktische Helfer für Fitnessbewusste. Sie erfassen die zurückgelegten Strecken und Kilometer pro Monat und liefern am Ende des Tages eine Auswertung. Doch der Hype um diese Tools hat auch seine Schattenseiten. Dies musste der französische Präsident Emmanuel Macron erfahren. Seine Leibwächter hatten sich bei der Lauf-App angemeldet und dabei anscheinend zum Teil hochsensible Informationen wie den Aufenthaltsort des Präsidenten preisgegeben. „Leider ist das keine Überraschung, denn es ist nicht das erste Mal, dass Strava und andere soziale Netzwerke ein Risiko für die Privatsphäre oder sogar die körperliche Sicherheit ihrer Nutzer darstellen“, sagt Jake Moore, IT-Sicherheitsexperte bei Eset.

Datenbeschaffung

Die französische Zeitung Le Monde, die die Enthüllungen öffentlich gemacht hat, präsentiert weitere Beispiele. Demnach ist es in Israel einem Unbekannten gelungen, an die Bewegungsprofile tausender israelischer Soldaten zu gelangen. Dies erfolgte offenbar mit einfachsten technischen Mitteln. Der Unbekannte verlegte seinen Standort mithilfe eines Smartphones und der dazugehörigen App in die Nähe von Militärbasen und anderen kritischen Bereichen. Dadurch wurden andere Profile in der Nähe sichtbar, inklusive der bisherigen Bewegungsaktivitäten. In einigen Fällen liess sich sogar der Wohnort des Militärpersonals herausfinden. Die Fälle aus Frankreich und Israel zeigen: Ein laxer Umgang mit den eigenen Daten reicht oft aus, um hochsensible Standortdaten verfügbar zu machen. Das ist vor allem für Mitarbeiter in sensiblen Bereichen wie Politik und Militär problematisch, kann aber auch für private Nutzer zu Problemen führen: In England konnten Kriminelle einem App-Nutzer über öffentliche Bewegungsprofile Fahrräder im Gesamtwert von über zwölftausend Pfund stehlen. Das Dilemma: Kriminelle brauchen oft nicht mehr als einen Computer oder ein Smartphone, um an ihr Ziel zu gelangen. Gleichzeitig benötigen diese Apps Zugriff auf den genauen Standort, um wie gewünscht zu funktionieren.

Wie mache ich meine Lauf-App sicherer?

Die meisten Tracking-Apps bieten den Nutzer die Möglichkeit, die Datenschutzeinstellungen so zu konfigurieren, dass nur autorisierte Personen über die eigenen Aktivitäten informiert werden. Die Heatmap, auf der u. a. eigene Laufrouten dargestellt werden, muss durch den Nutzer aktiviert werden. Es gibt jedoch noch weitere Optionen in den Einstellungen, mit denen Sie die Sicherheit Ihrer Daten verbessern können. Bei Strava finden Sie den Punkt "Privatsphäre-Einstellungen" im Einstellungsmenü. Unter Umständen werden Daten hier freizügig dargestellt. Dazu zählt das eigene Profil mit dem Namen, Aktivitäten, Fotos und Statistiken, das öffentlich sichtbar ist. Die Sichtbarkeit des Profils kann auf Abonnenten beschränkt werden. Die Aktivitäten, zu denen auch Trainings und zurückgelegte Strecken gehören, lassen sich besser verbergen. Hierzu steht die Einstellung "Nur du" zur Verfügung, sodass nur der Nutzer seine eigenen Aktivitäten verfolgen kann. Die Gruppenaktivitäten, beispielsweise Aufzeichnungen von gemeinsamen Läufen, lassen sich sogar ganz deaktivieren. Zudem können Nutzer bei "Kartensichtbarkeit" bestimmte Adressen definieren, an denen die App keine Start- und Endpunkte von Aktivitäten aufzeichnet. Auch hier können Aktivitätskarten für andere deaktiviert werden.

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