5 IT-Trends für 2023 – was Unternehmen jetzt wissen sollten

Philippe Picalek, Regional Vice President Schweiz bei Cloudera. (Bild: Cloudera)

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Der Fachkräftemangel hat die Tech-Branche weiterhin fest im Griff. Gleichzeitig ist die wirtschaftliche Lage angespannt. Trotzdem müssen Unternehmen mit ihrer Digitalisierung voranschreiten. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Fähigkeit, Daten zu nutzen. Wie gelingt das angesichts der wachsenden Herausforderungen? Philippe Picalek, Regional Vice President Schweiz bei Cloudera, blickt ins nächste Jahr. Er erklärt, warum Datenplattformen, Software as a Service (SaaS) und die Weiterbildung von Mitarbeitern immer wichtiger werden – und warum Kunden von Hyperscalern enttäuscht werden.

Trend #1: Software as a Service wird immer wichtiger
Der Fachkräftemangel hält weiter an. Dadurch haben es Unternehmen schwer, IT-Experten und andere qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Daher wird Software as a Service (SaaS) immer beliebter. Unternehmen erwarten von den Anbietern, dass diese mehr Verantwortung übernehmen. So können Firmen sich voll auf die Nutzung der Services konzentrieren und Konfiguration, Feintuning, Performance-Management und Optimierung anderen überlassen. Eine unverzichtbare SaaS-Anwendung ist Data Lakehouse. Sie speichert alle Daten, ob strukturiert oder unstrukturiert, in einem offenen Data Lake. Teams können dann für ihre Data-Science- und Business-Analytics-Projekte jederzeit auf sämtliche verfügbare Daten in der aktuellen Version zugreifen.

Trend #2: Föderierte, sichere Datenplattformen rücken in den Fokus
Ähnlich wie beim europäischen Cloud-Projekt Gaia-X werden wir auch im Bereich der Datenplattformen Initiativen sehen, die einen gemeinschaftlichen, sicheren Ansatz verfolgen. An Gaia-X arbeiten mehrere Länder zusammen, um Rahmenbedingungen für eine souveräne europäische Dateninfrastruktur aufzubauen und Innovationen zu schaffen. Ein solches föderiertes System ist keine einzelne Cloud, sondern verbindet viele Cloud-Anbieter und -Nutzer in einer transparenten Umgebung miteinander. Die Idee dahinter ist, die derzeitige Abhängigkeit von Cloud-Hyperscalern zu verringern. Organisationen wie der National Health Service, das Gesundheitssystem in Grossbritannien und Nordirland, haben bereits Pläne zur Entwicklung einer föderierten Datenplattform vorgestellt, um grosse Datenmengen über mehrere Plattformen hinweg zu verwalten. Ein Unified-Data-Fabric-Ansatz zur intelligenten und sicheren Bereitstellung unterschiedlicher Datenquellen ist im Grunde ein föderiertes Datenmanagement-System im grossen Stil. Indem es im Self-Service Zugriff auf Daten bietet – ganz gleich ob On-Premises oder in verschiedenen Clouds –, unterstützt es Unternehmen dabei, ihre Datenherausforderungen zu meistern.

Trend #3: Ernüchterung bei Hyperscaler-Nutzung
Die digitale Transformation ist ein Muss für alle Unternehmen, die ihre operative Agilität steigern, Innovationen vorantreiben und die Customer Experience verbessern wollen. In der Vergangenheit haben viele Entscheider dabei auf die Hyperscaler gesetzt und Milliardenverträge mit einer Laufzeit von drei bis fünf Jahren abgeschlossen. Nach und nach macht sich Ernüchterung breit. Unternehmen stellen fest, dass der gewählte Weg teuer ist und der Return on Investment deutlich später eintritt als erwartet. Sie entwickeln ein neues Bewusstsein für hybride Ansätze und erkennen, wie wichtig es ist, dass man Daten wieder aus einer Cloud zurückholen kann. Nicht zuletzt geht es auch um die Fähigkeit, flexibel auf Ereignisse zu reagieren, die ausserhalb der eigenen Kontrolle liegen – zum Beispiel, wenn sich Datenschutzrichtlinien ändern und Unternehmen diese umsetzen müssen. Wir werden daher sehen, dass immer mehr Kunden nach Alternativen zu Hyperscalern suchen. Um es mit dem Bild der Analysten von Gartner zu beschreiben: Wir befinden uns ganz oben an der Kurve eines Hype-Zyklus. In den nächsten beiden Jahren werden wir den Scheitelpunkt überschreiten, sodass Hyperscaler auf den Tiefpunkt zusteuern und zunehmend unter Druck geraten, da Kunden eine Amortisierung ihrer Investitionen erwarten.

Trend #4: Die Tech-Branche wird sich weiter konsolidieren
Unternehmen wollen ihre Prozesse weiter vereinfachen. Anstatt mit vielen verschiedenen Herstellern wollen sie lieber mit Partnern zusammenarbeiten, die mehrere Services aus einer Hand anbieten. Daher wird sich der Technologiesektor 2023 noch stärker konsolidieren. Zahlreiche Anbieter verlieren gerade rasant an Marktwert. Viele kleinere und neu gegründete Unternehmen werden reif für eine Übernahme sein, weil sie womöglich unterbewertet sind oder seit ihrem Börsengang an Wert verloren haben. Wer Synergien mit solchen kleineren Unternehmen und Start-ups entwickelt, um sein Produktportfolio zu erweitern, wird sich dadurch Vorteile verschaffen können.

Trend #5: Upskilling wird überlebenswichtig
Der Fachkräftemangel hat sich im vergangenen Jahr weiter zugespitzt und ein Ende des Trends ist nicht in Sicht. Laut Statista wird bis zum Jahr 2030 ein zusätzlicher Bedarf von 119‘600 Stellen in der ICT-Branche in der Schweiz prognostiziert. Stellen bleiben lange unbesetzt, was nicht nur Digitalisierungsprojekte ausbremst, sondern im Ernstfall ganze Unternehmen gefährdet. Da es auch zu wenig Hochschulabsolventen mit spezialisiertem Daten-Know-how gibt, ist es von entscheidender Bedeutung, die bestehende Belegschaft besser zu qualifizieren. Weiterbildungs- und Umschulungsprogramme werden in den kommenden Jahren zum Schlüssel für künftiges Wachstum und Entwicklung. Eine wichtige Rolle spielen dabei Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML). Indem die Technologien zeitaufwändige Standard-Tätigkeiten übernehmen, gewinnen Mitarbeiter mehr Freiraum für komplexere Aufgaben. Unsere Studie „Limitless – The Positive Power of KI“ zeigt: 80 Prozent der Wissensarbeiter finden, dass ihnen KI und ML die Arbeit erleichtern und übernehmen dank dieser Verbesserung gerne neue Aufgaben.

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