IT und Nachhaltigkeit dürfen kein Widerspruch sein

Bild: 123rf/Fractal Verlag

Infrastruktur
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Als Treiber für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung führt kein Weg an der Digitalisierung vorbei. Mehr noch: Die IT wird immer mehr zum Dreh- und Angelpunkt, wenn es darum geht, endlich umweltbewusster zu wirtschaften und die CO2-Bilanz über alle Industriezweige hinweg konsequent zu verbessern. Das gelingt nur, wenn die IT-Branche ein nachhaltiges Design vorantreibt und die Unternehmen ihre Beschaffungsmodelle überdenken.

Dell Technologies sieht drei wichtige Stellschrauben für eine nachhaltige Zukunft: 

  1. Energieeffizienz
    Serverräume und Rechenzentren waren im Jahr 2019 für etwa 3,6 Prozent des Schweizer Stromverbrauchs verantwortlich. Dies zeigte die letzte schweizweite Studie, die im Auftrag des Bundesamts für Energie BFE durchgeführt wurde. Wesentliche Verursacher des hohen Energieverbrauchs sind permanent laufende und sehr stromintensive IT-Prozesse. Die gleichzeitig anfallende Abwärme wird bislang weitgehend ungenutzt wieder abgeführt. Die Studie zeigt auch, dass mit entsprechenden Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz der Stromverbrauch der Rechenzentren um knapp 1000 Gigawattstunden reduziert werden könnte. Dies entspricht beinahe der Hälfte des seinerzeit erfassten Stromverbrauchs von rund 2100 Gigawattstunden. Mögliche Massnahmen können die gebäudetechnische Infrastruktur (z.B. Erhöhung der Kühlwassertemperatur, Nutzen von Abwärme, Free Cooling, etc.) oder die IT-Infrastruktur (z.B. energieeffiziente Server und Komponenten, Speichervirtualisierung, Strom aus regenerativen Quellen) betreffen.
  2. Rohstoffe
    Die IT-Branche hängt stark von wertvollen und nur mit grossem Aufwand zu gewinnenden Rohstoffen wie Seltenen Erden, Lithium oder Platin ab. Viele Stufen des Wertschöpfungsprozesses eines Produkts finden zudem in unterschiedlichen Ländern mit ihren jeweiligen gesetzlichen Rahmenbedingungen statt. Die IT-Industrie muss Verantwortung übernehmen und ihren ökologischen Fussabdruck über den gesamten Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen hinweg weiter verbessern. Nicht jeder Rohstoff lässt sich allerdings einfach ersetzen. Umso wichtiger ist es, wertvolle Metalle und Seltene Erden, die sich in ausgedienten Elektronikartikeln verbergen, wieder zu verwenden. Wenn man sich einmal vor Augen führt, dass eine Tonne an Festplatten 800-mal mehr Gold enthält als die gleiche Menge an abgebauten Golderzen, erkennt man die Bedeutung eines geschlossenen Rohstoff-Kreislaufes. Hier ist vor allem die IT-Industrie gefordert, jeden Schritt im Recycling-Prozess zu optimieren. Eine einfache Demontage, ein minimaler Einsatz von Klebstoff und Schrauben sowie die Vermeidung unnötiger Lackierungen sind dabei Voraussetzung, um die Arbeit der Wiederverwerter zu erleichtern.
  3. Lebenszyklus
    Obwohl die Rechenleistung längst nicht mehr exponentiell steigt, ist der Lebenszyklus eines Rechners seit Anfang der 1990er von durchschnittlich sieben Jahren auf heute zwei Jahre gesunken. Dabei gehen die Geräte nicht früher kaputt, sondern werden wegen geringerer Kosten lediglich häufiger durch leistungsfähigere Modelle ersetzt.Hier gibt es eine triviale Faustregel: Je länger ein Gerät im Einsatz ist, desto weniger schädlich ist es für die Umwelt. Damit dies gelingt, müssen Hersteller dafür sorgen, dass Hardware für zukünftige Anforderungen aufgerüstet werden kann, um fortlaufende Neuanschaffungen zu vermeiden. Zudem müssen Anwender einen einfacheren Zugang zu Ersatzteilen erhalten, damit wieder mehr repariert und weniger ausgetauscht wird. Unternehmen, die angesichts ihrer geschäftlichen Anforderungen stets auf eine leistungsstarke IT-Infrastruktur angewiesen sind, sollten bereits beim Kauf eine mögliche Weiterverwendung im Blick haben. Das heisst: Passt nach ein paar Jahren die Performance der Hardware nicht mehr, können die Geräte refurbished ein zweites Leben in weniger anspruchsvollen Umgebungen wie einem Trainingsraum finden und an Nutzer:innen ausserhalb des Unternehmens weitergereicht werden.

Alle sind gefordert

Ein Klimakiller ist die Digitalisierung also definitiv nicht, ganz im Gegenteil – richtig eingesetzt, kann sie einen wesentlichen Beitrag leisten, um die CO2-Emissionen in Industrie, Verkehr und der Gesellschaft ganz allgemein zu verringern. Die Politik hat inzwischen die Nachhaltigkeitsziele für Unternehmen verschärft. Jetzt müssen Industrie und Wirtschaft ihre Einkaufspolitik – soweit es geht – umweltverträglich gestalten. Als IT-Anbieter sind wir gefordert, kontinuierlich an Lösungen mit einer besseren Klimabilanz zu arbeiten.

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