Informatikberufe bei Jugendlichen sehr beliebt

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Informatik- und Mediamatik-Lernende im ersten Lehrjahr sind mit ihrem Berufswahlentscheid sehr zufrieden. Dies zeigt eine repräsentative Befragung von rund 1020 ICT-Lernenden, welche 2015 ihre Lehre begonnen haben. Neun von zehn Informatik-Lernenden würden eine Lehre im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) auch ihren Freunden weiterempfehlen. Auch junge Frauen entscheiden sich vermehrt für einen ICT-Beruf. Der Frauenanteil steigt jährlich um etwa ein Prozentpunkt und liegt aktuell bei 14 % in der Mediamatik sogar bei 40%.

Im Gegensatz zu vielen anderen Berufen erfreut sich das Berufsfeld der ICT bei den Jugendlichen grosser Beliebtheit. Die Lehrstellensuche wurde von nur knapp einem Viertel der befragten Jugendlichen als schwierig  beurteilt. Unternehmen aus allen Branchen sind jedoch gefordert, genügend Ausbildungsplätze bereitzustellen. Derzeit wächst die Anzahl an ICT-Lehrverhältnissen zwar überdurchschnittlich – in den letzten 8 Jahren wurden rund 2300 zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen – diese reichen jedoch nicht aus, um den wachsenden Fachkräftebedarf in der Schweiz zu decken.

ICT-Lehre wird Gymnasium und Kaufmännischer Lehre vorgezogen

Die Hälfte der Befragten prüften als Alternative zur Informatik- oder Mediamatik Ausbildung die kaufmännische Lehre oder das Gymnasium. Die vielversprechenden Zukunftsaussichten der ICT-Berufe und ein frühes Interesse an der Informatik waren die ausschlaggebenden Gründe für den Berufswahlentscheid. Der Lohn spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle. Die Informatik-Lehre wird zunehmend zu einem Erstwahlberuf vergleichbar mit der Kaufmännischen Lehre, welche den Lernenden viele Aufstiegschancen und Weiterbildungsmöglichkeiten bietet. Dies macht auch die überdurchschnittlich hohe Berufsmaturitätsquote von beinahe 50 % deutlich.

Grossbetriebe und KMU's bilden je zur Hälfte aus

49 % aller ICT-Lernenden in der Schweiz absolvieren ihre Lehre in einem kleinen oder mittleren Unternehmen. Auf die Branchen aufgeteilt zeigt sich, dass IT-Dienstleister rund 25 % der Ausbildungsplätze für Informatiker/innen anbieten und damit die stärkste Ausbildungsbranche darstellt. Zwei von drei Lernenden möchten nach der Lehre bei einem Grossunternehmen (mehr als 250 Mitarbeitende) arbeiten. In dieser „Wanderbewerbung“ von den KMU-Lehrstellen hin zu späteren Arbeitgebern bei Grossbetrieben wird deutlich, dass „Employer Branding“ ein wichtiger Faktor im zunehmenden Kampf um ICT-Arbeitskräfte ist.  Rund 50 % der befragten Jugendlichen fanden Ihre heutige Lehrstelle über eine Schupperlehre; ein weiteres wichtiges Instrument, um gute und motivierte Lernende zu gewinnen.

Imagewandel wird sichtbar

Die befragten Lehrbeginner und Lehrbeginnerinnen schätzen die Informatikberufe als dienstleistungsorientiert und kommunikativ ein und haben darüber hinaus ein technisches und analytisches Berufsbild. Für Mediamatik-Lernende ist die Kreativität zudem ein wichtiges Berufswahlkriterium. Das Image des „Computernerds“ gehört definitiv der Vergangenheit, vielmehr wird von den ICT-Lernenden die Teamarbeit als sehr wichtig bewertet.

Lehrbeginnerbefragung 2015

In der gesamten Schweiz haben im August 2015 rund 2400 Jugendliche eine Lehre in der Informatik und Mediamatik begonnen. Für die Befragung konnten rund 1024 gültige Fragebogen (Rücklaufquote: 42%) aus der deutschen und der französischen Schweiz ausgewertet werden. Die Befragung fand 4 Monate nach Lehrbeginn 2015 (Erhebungszeitraum: Dezember 2015 – Januar 2016) statt. Die Informatiklehre in der Schweiz wird in einer der drei Fachrichtungen Applikationsentwicklung, Systemtechnik und Betriebsinformatik absolviert und dauert 4 Jahre. Die Mediamatik-Ausbildung dauert ebenfalls 4 Jahre. 2 Jahre dauert die Lehre zum Informatikpraktiker/in.  Maturanden können die Informatik- oder Mediamatiklehre als verkürzte Lehre „Way-up“ absolvieren.
  Die Lehrbeginnerbefragung 2015 wurde vom Institut für Wirtschaftsstudien Basel (IWSB) durchgeführt und von ICT-Berufsbildung Schweiz in Auftrag gegeben.

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