Informatik-Ausbildung für die Zukunft fit gemacht

Bild: Fractal Verlag/123rf

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Die berufliche Grundbildung «Informatiker/in EFZ» wurde von ICT-Berufsbildung Schweiz einer Revision unterzogen und noch stärker auf die aktuellen und künftigen Anforderungen von Wirtschaft und Verwaltung ausgerichtet.

Der rasche digitale Wandel im Berufsfeld der Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) macht eine regelmässige Aktualisierung und Qualitätssicherung der Ausbildungen in diesem Bereich unentbehrlich. Eine breit abgestützte Revisionsgruppe mit Expertinnen und Experten aus dem Bildungsbereich, der Wirtschaft und der Verwaltung hat die Bildungsverordnung und den Bildungsplan des Berufs Informatiker/in EFZ unter Federführung von ICT-Berufsbildung Schweiz im Fast Track Verfahren überarbeitet.

Was ist neu?

Ab Sommer 2021 werden die beiden Fachrichtungen Applikationsentwicklung und Plattformentwicklung, bisher Systemtechnik, ausgebildet. Die Fachrichtung Plattformentwicklung legt ein stärkeres Augenmerk auf Serverdienste und IT-Security, weniger auf Hardware. Anstatt der bisherigen drei Tage sind die Lernenden bereits im dritten Lehrjahr vier Tage im Ausbildungsbetrieb tätig und erhalten somit mehr Praxiserfahrung. Dadurch reduziert sich die Präsenz in der Berufsfachschule, wo der Fokus nebst der Berufskenntnisse auf Mathematik und Englisch gelegt wird.

Module entwickelt und modernisiert

Die ICT-Berufsbildung zeichnet sich durch das Ausbildungskonzept der Modularisierung aus, welches sowohl in der beruflichen Grundbildung als auch in der höheren Berufsbildung eingesetzt wird. Das System erlaubt es, die Berufsbildung flexibler zu halten, da rasch auf Technologien und Trends reagiert werden kann. An der Entwicklung und Modernisierung der 32 Module für den revidierten Beruf Informatiker/in EFZ waren rund 60 Fachleute beteiligt. Neue Themen sind unter anderem Cloud Lösungen, Blockchain, Machine Learning, Internet of Everything und DevOps.

Eigenständiger Beruf Betriebsinformatiker/in EFZ

Die Fachrichtung Betriebsinformatik wird in einen eigenständigen Beruf mit der Bezeichnung «Betriebsinformatiker/in EFZ» überführt. Dieser basiert auf der Bildungsverordnung aus dem Jahr 2014 und wird keine inhaltlichen Anpassungen erfahren. Basierend auf den Ergebnissen der internen Anhörung empfiehlt ICT-Berufsbildung Schweiz Lehrbetrieben stattdessen die Ausbildung der beiden Informatik-Fachrichtungen oder des Berufs ICT-Fachmann/ICT-Fachfrau EFZ.

Mehr Lehrstellen gefordert

Der Bedarf an ICT-Fachkräften nimmt weiter zu, daher werden zusätzliche Lehrstellen benötigt und Betriebe gesucht, welche Informatikerinnen und Informatiker ausbilden. Die berufliche Grundbildung ist der zentrale Hebel gegen den ICT-Fachkräftemangel und dient als wichtigste Zubringerin für die höhere Berufsbildung und die Fachhochschulen. ICT-Berufsbildung Schweiz unterstützt Organisationen auf dem Weg zum Ausbildungsbetrieb.